Jörg Kremer
Jörg Kremer

Ausrüstung Lauftraining

Das Lauftraining findet typischerweise draußen statt und entsprechend muss man mit der Ausrüstung dem Wetter Tribut zollen. Je nach Temperatur, Wind und Niederschlag ist unterschiedliche Kleidung zu präferieren. Das wichtigste Utensil für das Lauftraining sind die Laufschuhe. Diese müssen den individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten des Läufers entsprechend ausgewählt werden. Zudem spielt auch bei den Schuhen die Witterung eine gewisse Rolle. Last but not least ist es empfehlenswert nicht immer im gleichen Schuh zu laufen. Folgende Ausrüstungsliste deckt alle Jahreszeiten ab:

  • Idealerweise 2 mal Funktionsunterhosen
  • 2 kurze Tights (Frühling / Sommer / Herbst)
  • 2 mittellange Tights (Frühling / Herbst)
  • 2 lange Tights (Herbst / Winter / Frühling)
  • 2 gefütterte Wintertights
  • 2 ärmellose Laufshirts (Sommer)
  • 2 kurzärmlige Laufshirts (Frühling / Sommer / Herbst)
  • 2 langärmlige Laufshirts (Herbst / Winter / Frühling)
  • 2 gefütterte langärmlige Laufoberteile (Winter)
  • Laufhandschuhe (Winter)
  • Laufmütze (Winter)
  • Stirnbänder
  • 1 Laufjacke (Herbst, Winter Frühling)
  • 1 GPS-Puls-Uhr, um Zeiten und Puls zu messen
  • 2-3 Paar Laufschuhe (1 Trail-Schuh, 1 leichter Wettkampf-Schuh, 1 Trainingsschuh)

Es empfiehlt sich die Ausrüstung nach und nach zu kaufen, da man z.B. im Sommer kaum die gefütterten langen Tights benötigt. Für das Anfänger-Training wird auch keine Laufuhr benötigt. Da reicht eine simple Stoppuhr. Grundsätzlich kann man die Strecken auch mit Google Earth ausmessen oder mit dem Fahrrad abfahren und nur mit der Stoppuhr trainieren.

 

Bezüglich der Laufschuhe gibt es seit Jahren regelrechte Glaubenskriege, was für einen Läufer ideal ist. Getreu dem Motto, je näher an den natürlichen Gegebenheiten (der Mensch ist nicht mit Schuhen an den Füßen entstanden!) sowie der Tatsache, dass wir in einer Symbiose aus funktionalem Kraft-Training und Lauftraining für eine sehr gute Gesamt-Konstitution sorgen,  gilt das Motto "So viel Schuh wie nötig und so wenig wie möglich!". Wie viel nötig ist, ist vor allem von dem Zustand der Muskulatur (Fuß-, Waden- und Rumpfmuskulatur) abhängig. Wer mit dem Anfängerplan in das Lauftraining einsteigt, tut gut daran es mit möglichst wenig gedämpften Schuhen mit möglichst wenig Sprengung (Ferse möglichst wenig erhöht) zu tun. Das Training wird dann sukzessive die notwendigen, stabilisierenden Muskeln aufbauen, um mit solchen Schuhen auch höhere Belastungen zu fahren.

 

Wer hingegen bereits läuferisch in ambitionierteres Training einsteigen kann, bisher mit stark gedämpften Laufschuhen unterwegs war und funktionales Kraft-Training mehr oder weniger vernachlässigt hat, kann nicht ad hoc auf kaum gedämpfte Schuhe mit geringer Sprengung umsteigen und damit Tempoläufe oder Intervalltrainings absolvieren. Hier gilt es sich langsam dahin zu entwickeln. Das Ziel sollte ein Neutralschuh mit möglichst wenig Sprengung und möglichst wenig Dämpfung sein. Für Wettkämpfe sollte er zudem möglichst leicht sein.

 

Vor dem Schuhkauf lohnt es sich die Fußstellung auf orthopädische Auffälligkeiten von einem Sportarzt untersuchen zu lassen. Fußfehlstellungen determinieren unter Umständen die Schuhwahl oder es müssen vorerst beim Laufen (aber nicht beim Kraft-Training und auch eher nicht im Alltag) Einlagen getragen werden. Das funktionale Kraft-Training baut unter anderem jene Muskeln auf, die schlecht ausgebildet sind und zu Fehlstellungen führen. So ist es beispielsweise möglich einen Senk- oder Spreizfuß nach einer gewissen Trainingszeit nach und nach durch Muskelaufbau "los zu werden".  Von in Laufschuhen fix verbauten Stützen (Anti Pronations-Stütze) kann an dieser Stelle jedoch nur abgeraten werden. Ob Einlagen gebraucht werden, sollte ein Orthopäde entscheiden und wenn welche gebraucht werden, sollten sie individuell angepasst gefertigt werden.  Außerdem sollte, wie bereits geschrieben, das Ziel verfolgt werden, durch gezielten Muskelaufbau, die eigentliche Ursache von Fehlstellungen zu beheben.

 

Das vorliegende Trainingskonzept setzt insbesondere auch hier an und ist auch im höchsten Maße wirksam. Dank gut ausgebildeter stabilisiernder Muskulatur des gesamten Bewegungsapparats, hatte ich in über zwei Jahrzehnten nie eine der typischen Läufer-Beschwerden (Achilles Sehne, Knie, ...). Die meisten Probleme resultieren nämlich aus muskulären Ungleichgewichten. Alle Trainingselemente in diesem Buch sind im höchsten Maße natürliche Bewegungsabläufe, die zu unserer Anatomie passen. Der Mensch ist für komplexe Bewegung konzipiert und er ist der geborene Ausdauer-Läufer! Daher funktioniert das Konzept der Symbiose der Bereiche, Lauf-Ausdauer, funktionales Kraft-Training und Beweglichkeit auch so gut und umfassend. Es orientiert sich einfach an den von der Natur gegebenen Voraussetzungen.

 

 

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